Die Bienen (4. Mai 1935)
Um die reichen bunten Teppichflore
taumelt mir ein Heer berauschter Bienen:
ihren tiefen Orgelton im Ohre
sitz ich lauschend mitten zwischen ihnen
und begreife, wie das Leben kreist,
wie des überreichen Blühens Sinn –
umgewandelt in den Bienengeist –
eines dunklen Mühens Anbeginn.
Bitte (4. Mai 1935)
Wenn ich bete, bitte, Herr, vernimm
nicht der Worte vielgebrauchten Trug,
ihre Listen sind versteckt und schlimm
und im Stillen dünken sie sich klug.
Schaue lieber voll Erbarmen an
Zweier Hände dunklen Innenraum
Der sich innig vor Dir zugetan
Angeschmiegt an Deinen fernsten Saum.
Sieh vielleicht noch auf ein Kinderspiel
eines Gartens blühendes Gebet:
Außer diesem habe ich nicht viel
das vor Deinem Nahesein besteht.