Am 16. März 1926 gibt Eugen Jochum sein außerordentlich erfolgreiches Debüt als Dirigent am Pult der Münchner Philharmoniker. Auf dem Programm steht u.a. die Siebte Symphonie Anton Bruckners. Die Presse reagiert außergewöhnlich positiv: »ein geborener Brucknerdirigent« (Alfred Einstein). Für Jochums weiteren Lebensweg öffnet dieses Konzert wichtige Türen, es begründet seinen Ruf als herausragender Bruckner-Interpret.
In den Jahren bis 1930 bekleidet Jochum Repetitoren- und Kapellmeisterstellen an zahlreichen Theatern in ganz Deutschland. Nach einer Station in Mönchengladbach ist er zwischen 1926 und 1929 am Theater Kiel verpflichtet. In dieser Zeit erarbeitet er sich ein Repertoire von mehr als 50 Opern. 1928/29 übernimmt zusätzlich die Leitung der Symphoniekonzerte des Vereins der Musikfreunde in Lübeck, wo er sich die großen Werke der Symphonik aneignet.
Nach einer weiteren Station als Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim erhält Jochum schließlich 1930 seine erste Stelle als Generalmusikdirektor bei den Duisburger Sinfonikern am Theater Duisburg. 1932 wird Jochum durch Vermittlung seines Bekannten Paul Hindemith Dirigent des Funkorchesters der Berliner Funkstunde (des ersten Rundfunksenders in Deutschland), wo er wichtige Erfahrungen in der Studio- und Rundfunkarbeit macht.